Shinjuku, Harajuku, Yoyogi, Shibuya,

Dienstag, 09.03.2010

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe doch bei euch hat der ewige Winter bald ein Ende, hier ist es teilweise schon angenehm warm, dass die ersten Obstbäume schon in Blüten stehen. Inzwischen ist mein Besuch aus Deutschland auch schon eine Woche lang hier und wir haben schon eine ganze Menge gesehen, erlebt und fotographiert, was ich euch nicht vorenthalten möchte.

Letzten Dienstag kamen die beiden am Narita Airport mit Turkish Airlines an und hatten nur gutes über die Fluggesellschaft zu berichten (nebenbei gesagt sind sie auch noch wahnsinnig preiswert). Danach sind wir erst mal direkt zu ihrem guest house gefahren, welches sich als ziemliche Absteige herausstellte. Ich hoffe den beiden bleibt der Anblick von japanischen Kakerlaken erspart, das sind nämlich ziemliche Monster, aber bei dem Zimmer habe ich nicht allzu große Hoffnungen. Noch zu geschockt von dem Erlebten, schafften wir es am ersten Tag nur bis ins erste Starbucks cafe.

Am Mittwoch ging es dann aber endlich auf erste Erkundungstour. Wir beschlossen erst einmal die "nähere" Umgebung zu erlaufen, was sich aber nachher als Mamutprojekt herausstellten sollte, es gibt einfach zu viel zu sehen. Von Takadanobaba aus probierten wir  erst einmal den Weg zum angesagten Stadtviertel Shinjuku zu finden. Aber leichter gesagt als getan. Am Ende nahmen wir natürlich die schlechtmöglichste Route direkt durchs Kabukicho, dem Rotlichtviertel Tokyos. Aber morgens um 10 Uhr erwartet man ja auch nicht, dass da überhaupt was los sein könnte. Aber wie immer: falsch gedacht.

Gleich am ersten host club (so etwas wie eine Bar bei der man zur Getränkekarte noch einen mehr oder weniger hübschen "jungen" Mann als Unterhaltung zum Trinken dazubekommt) musste uns C. erst mal lautstark darauf aufmerksam machen, dass das ja ein host club sei. Was sie übersah, war die ziemlich betrunkene Gestalt vor dem Eingang, die alles ganz genau beobachtet hatte und uns prompt hinterhergelaufen kam. Erst nachdem wir dem jungen Herren versprachen ihn auf mixi (einer Art japanischem facebook oder studivz) zu adden, zog er endlich von dannen. Aber 50 Meter weiter sollte schon die nächste Überraschung auf uns warten. Eine lustige Gruppe junger Frauen, die auf eine unerklärbare Weise ziemlich komisch wirkten, kamen uns  "shimeru" rufend entgegen. Während ich in meinem Kopf noch nach der Übersetzung forstete, waren die "Damen" so nett uns einen kleinen Denkanstoß zu geben, indem sie einfach obenrum blank zogen. Die vermeintlichen Damen waren gar keine Damen, sondern Transvestiten. 10 host club flyer und mindestens 20 dumme Sprüche später kamen wir dann endlich am Bahnhof an. Fazit, nie wieder Kabukicho, egal bei welcher Tageszeit.

 Kabukicho besteht vorranig aus kleinen Gässchen und weniger hohen Gebäuden, denen man die Jahre ansehen kann. Verglichen mit Shinjuku City, eine ganz andere Welt .Im Gegensatz dazu, findet man in Shinjuku City breite Boulevards, nagelneue Hochhäuser und LuxusartikelgeschäfteAuch in den Geschäften ist der Frühling endlich angekommen.Unterwegs ist uns der Frühling begegnet. Einer der ersten Kirschbäume, der Blüten trägt.

In Shinjuku waren wir dann aber nur kurz in einigen Kaufhäusern, da das Wetter viel zu  schön gewesen ist um die Zeit in stickigen Einkaufsmeilen zu verbringen. Also ging es weiter nach Yoyogi, besser gesagt in den Yoyogi Park, eine wunderschöne Anlage inmitten der hecktischen Großstadt. Man mag es gar nicht glauben, aber es ist dort so ruhig, dass man das Gefühl bekommt die Zeit wäre für einen Moment stehen geblieben. Weder die Geräusche des Verkehrs noch die allgegenwärtige Hektik schafft es durch die Kronen der Bäume.

Die Straße vor dem Park ist gesäumt von diesen düster anmutenden Bäumen, die einen ersten Eindruck von der Stimmung im immer grünen Wald vermittelnDer Park selbst befindet sich inmitten der grauen Betonwüste Tokyos, aber auch wenn man die Stadt nicht hören kann, so blitzen gelegendlich die Hochhäuser durch die Kronen.Das große Tor, welches in den Shintoschreinbereich des Parks führt.Der 0,7km2 große Wald, der den Schrein umgibt, beherbergt 120000 Bäume 365 unterschiedlicher Arten.All diese unterschiedlichen Arten sind Spenden von Menschen aus ganz Japan.

Kaum aus dem Park, kommt man zur Harajuku Station. Harajuku selbst war und ist auch heute noch Zentrum der unterschiedlichsten Jugendkulturen, vor allem am Wochenende platz die Takeshita Dori aus allen Näten. Harajuku konnte uns allerdings auch nicht lange halten, also sind wir weiter nach Shibuya.
Der Parkausgang und die Brücke, die den Park mit dem Bahnhof verbindet. In den späten 90igern war die Brücke dafür bekannt, dass sich am Wochenende eine Heerschar von verkleideten Jugendlichen dort versammelte. Heute ist dort eher wenig los.Blick auf den Harajuku Bahnhof .

Von Shibuya habe ich leider keine Fotos machen können, da uns das Wetter nicht bis zum Ende hold geblieben war.

Ich habe heute übrigens Tickets nach Kyoto gekauft. Nächste Woche geht es dann also in die alte Hauptstadt!!!!!