Berichte von 09/2009

Es hat nicht alles 4 Räder wo Mitsubishi draufsteht...

Montag, 28.09.2009

Uns allen ist das kleine rote Symbol mit den 3 Rauten wohlbekannt und trotzdem wissen wir eigentlich so wenig über die Firma, die uns diese kleinen, spritsparenden Flitzer verkauft.

Mit dem Namen Mitsubishi bringt man in Europa ja fast ausschließlich sichere, günstige Autos in Verbindung. Mitsubishi, ist allerdings weit aus mehr als NUR ein Fahrzeughersteller. Hinter der Marke  verbergen sich fast 200 Unternehmen, Konzerne und Stiftungen, die fast alles menschengedenkliche produzieren und anbieten. So kann es einem als unwissendem Europäer passieren, dass man 2 mal hingucken muss, wenn man in einem japanischem Supermarkt (Su-pa) am Kühlregal vorbeigeht und einem dort ein alt bekanntes Logo von einer Milchverpackung entgegenlächelt. Zugegeben, es mag Überwindung kosten diese Milch in den Einkaufskorb wandern zu lassen, aber schlecht ist sie jetzt nicht. Auch wenn man sich beim Trinken immer wieder dabei ertappt, eher den Geschmack von Motoröl zu erwartet, als den von frischer Milch.

Um noch ein paar wichtige Mitsubishiunternehmen zu nennen :

Mitsubishi Electric

Mitsubishi Pharma

Mitsubishi Estate (Immobilien)

Mitsubishi Trust and Banking

Mitsubishi Materials (Bergbau)

Tokyo-Mitsubishi-UFJ-Bank

Und seid heute bin ich stolze Besitzerin eines Kontos, des letzt genannten Unternemens. 

 

 

 

Abenteuer Handyvertrag

Mittwoch, 23.09.2009

Da wir festgestellen mussten, dass im Gewusel von Tokyo ohne Handy gar nichts geht, beschlossen wir, uns so schnell wie möglich ein Handy zu besorgen. Grundsätzlich kann man in Japan zwischen den Anbietern au, docomo und soft bank (ehemals vodafone) wählen. Alle haben ein ähnliches, mit Deutschland vergleichbares, Programm. Innerhalb des selben Netzes kann man (meistens) kostenlos telefonieren, auserhalb kann es aber richtig teuer. Uns wurden pre paid Handys empfohlen, da seid neuestem japanische Handyverträge auf eine Laufzeit von 2 Jahren ausgelegt sind. Möchte man den Vertrag vorzeitig beenden, muss man eine sogenannte "cancelation fee" löhnen. Da soft bank im Moment das beste pre paid Angebot besitzt, hatten schon viele Programmteilnehmer ein Handy von soft bank erstanden. Für uns blieb also wohl oder übel kaum eine andere Wahl als auch soft bank zu nehmen. Allerdings mussten wir feststellen, dass Pre Paid ziemlich teuer ist. 6 Sekunden zu einem anderen Anbieter kosten um die 9 yen, das macht 90 yen in der Minute.  Wir beschlossen also uns nochmal in der Sache vom soft bank staff beraten zu lassen. Da sich keiner von uns zutraute einen Handyvertrag in japanisch abzuschließen, fuhren wir extra nach Harajuku. Der große soft bank store, nahe des Bahnhofs, hat ein paar englisch sprachige Mitarbeiter. So konnten wir wenigstens einigermaßen sicher stellen, dass wir auch verstehen was wir da abschließen. Die Japanerin, die uns bediente, war allerdings alles andere als flüssig in Englisch. Es brauchte daher mehr als 1 1/2 Stunden um überhaupt zu dem grundlegenden Ergebniss zu kommen welcher Tarif nun der beste für uns wäre. Jeder dachte, dass sich der Prozess des Vertrag abschließens nun beschleunigen würde. Jedoch, große Fehlanzeige. Die Mitarbeiterin wurde noch phlegmatischer, so das sie im Endeffekt noch einmal 1 1/2 Stunden PRO Person PRO Handyvertrag in Anspruch nahm. Als wir den Laden verließen wurde es schon langsam dunkel......  

 

 

1. mein neues fliederfarbenes Handy

2. im Vergleich mit dem alten Sony Ericsson (welches hier vor 5 oder 4 Jahren verkauft wurde)

Silver Week

Mittwoch, 23.09.2009

Hallo ihr zu Haus geblieben,

im Moment haben wir "Silver Week" in Japan, welche aus 3 hintereinander folgenden Feiertagen besteht. Leider müssen wir trotzdem zur Uni gehen, da diese Feiertage wohl erst kürzlich von der Regierung eingeführt wurden. "Silber Week'' hört sich für den autonormal Europäer erstmal seltsam an. Viele werden sich fragen :"Also was genau macht man jetzt an Silver Week?" Die Antwort ist genauso einfach wie banal, man geht shoppen, shoppen und noch mehr shoppen. Quasi eine Abwrackprämie für den Handel. Alle Läden sind natürlich bestens vorbereitet und haben spezielle limitierte Silver Week Produkte in den Regalen, welche nur in der "Silver Week" erhältlich sind. Und die Japaner? Die kaufen wie verrückt. Wenn ich die "Silver Week" kurz beschreiben müsste, würde ich sagen: Konsum in Reinform. Das schon etwas länger existierende  Pandon zur "Silver Week", die "Golden Week", liegt jedes Jahr Mitte Mai. Halb Japan ist da auf Achse, shoppt was die Geldbörse hergibt und/oder verreist innerhalb Japans.

Japanist so also mal wieder um 3 kommerzielle Feiertage reicher.

Tokyo

Sonntag, 20.09.2009

Tokyo ist lauter, bunter und chriller als uns je ein Reiseprospekt beizubringen versuchte. Das Märchen des ewig lächelnden, geduldigen Japaners stimmt in Tokyo allerdings nicht so ganz. Ausländer werden immer mit misstrauischen oder neugierigen Blicken bedacht. Die Japaner geben sich dabei kaum Mühe ihre Ablehnung zu verbergen. Natürlich begegnem einem Dienstleister stehts freundlich, aber man kann ihnen ansehen,  dass sie riesige Angst davor haben in Englsich agieren zu müssen. Die einzigen Japaner welche keine Berührungsängste zu kennen scheinen sind gerade älter Menschen jenseits der 60ig.Vielleicht stimmt das Märchen des ewig freundlichen Japaners doch noch, es hat sich nur nicht auf die neue Geration von Tamagotchi, Anime, Wirtschaftskriese und co übertragen.

 

 1. Ueon bei Nacht

2. Der Ausblick aus der 25. Etage  unseres Unigebäudes

3. Der geschmückte Ausgang an der Hirai station

ドミトリ平井

Sonntag, 20.09.2009

Da ich ja das "Glück" hatte doch in das der Uni nähere Wohnheim in Hirai zu kommen, möchte ich an dieser Stelle ein wenig darüber berichten.

Das Gebäude wurde erst im letzten Jahr renoviert, alles ist sehr neu und gepflegt. Auf jeder Etage gibt es ein gemeinsames Bad, mit diesen japanischen High-tech-Toiletten, die dir auf Wunsch sogar die Brille auf angenehme 25°c vorheitzen. Duschen ist nur in einem einzigen Raum im Erdgeschoss möglich, der bei mehr als 60 Bewohnerinnen um die Abendstunden immer gut gefüllt ist. Die Einzelzimmer sind so groß wie Kecksdosen, ausgestattet mit Schreibtisch, Bett und Kleiderschrank bieten sie grade Platz für das nötigste. Der Ausländeranteil im Wohnheim beträgt gefühlte 5%, statt erwaretet 100%. Kommunikativ sind allerdings die wenigsten meiner japanischen Mitbewohnerinnen. Sie essen oft allein und sind auch sonst im groß und ganzen eher eigenbrödlerisch. Super gut habe ich mich allerdings sofort mit meinen Nachbarinnen Kathrine (USA) und Eli (Bulgarien) verstanden. Wir haben im Wohnheim aber auch noch eine Östereicherin und mehrere Koreanerinnen, die schon etwas länger hier leben. Der Hausmeister oder Dorm manager wie man so schön sagt, ist oberflächlich gesehen ein netter älterer Herr, der allerdings nicht besonders gut darin zu sein scheint zu verstecken wie sehr ihm sein Job und die Bewohnerinnen, egal welcher Nationalität, missfallen. Eine nette Überraschung gab es allerdings was das Frühstück und Abendessen angeht, beides ist nämlich in der Miete mit inbegriffen. Es gibt immer eine Japanische und eine Amerikanische Variante. Die japanische Definition von westlichem Essen ist allerdings nicht selten gewöhnungsbedürftig, deshalb meiden wir "Westler"  diese Kost so gut es geht. Die Japaner scheinen allerdings ganz wild drauf zu sein. Ansonsten gibt es 1000 Regeln an die man sich halten muss, auch wenn es einem als erwachsener Mensch schwer fällt bis 0 Uhr zu Haus zu sein, da man sonst vor verschlossener Türe steht.

Ob dieses Wohnheim es im nachhinein doch die bessere Wahl war mag ich zu bezweifeln, aber wir werden sehen, was die anderen zu berichten haben.

1. Bahnstation Hirai ( 平井)

2. Die Einkaufsstaße auf dem Weg vom Bahnhof zum Wohnheim

 

Flug

Freitag, 18.09.2009

Hallo Ihr Lieben,

also ich bin heil in Japan angekommen, auch wenn der Flug mit Air France alles andere als zu empfehlen war. Der Flug von Berlin nach Paris verlief bis auf die eine STUNDE Verspätung problemlos. Ich hatte einen Drummer einer Deutschen Metalband, die für einen Gig nach Lyon flogen, neben mir sitzen. Leider konnte ich mir den Namen nicht merken, ich hätte zu gern mal reingehört. Gott sei dank hatte ich immer noch genügend Zeit zum Umsteigen. Der Pariser Flughafen ist so riesig, dass ich froh war mein Gepäck nicht selbst transportieren zu müssen. Um im Charls the Gaule von A nach B zu kommen sollte man mindestens 30 Minuten einplanen. Der Flieger von Paris nach Tokyo war ein großer Airbus, welcher wie ich feststellen musste, auch noch mehr Krach macht als die kleinen Dinger. Für den Rückflug werde ich mir definitiv Ohropacks besorgen. Noch eine Sache steht für mich fest, nie wieder sitze ich bei Langstreckenflügen am Fenster. Es ist furchtbar jedesmal den Sitznachbarn darum bitten zu müssen aufzustehen (vor allem wenn es ein schweigsamer Franzose ist) und man muss bei 12 Stunden Flug sicher einmal aufstehen. Die Bordcrew hat sich nicht vor Freundlichkeit einen Zacken aus der Krone gebrochen. Alles in allem war es okay, wir sind pünktlich in Narita gelandet und ich hab mich um 7 Uhr Morgens auf den Weg zum Wohnheim gemacht. 3 1/2 Stunden später hatte ich den Weg dann auch endlich gefunden. Im nachhinein frage ich mich immer noch wie ich das gemacht habe.

 

 

 1. Ankunft am  Narita Airport, Blick auf den grässlichen Air France Flieger

 2. Der Ausblick aus meinem Zimmer im Studentenwohnheim