Berichte von 12/2009

Weihnachten in Japan

Mittwoch, 16.12.2009

Hallo da bin ich wieder,

ich weis das kommt ein wenig spät aber ich hoffe ihr hattet alle ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest.

Hier in Japan hat man Weihnachten leider nur dem Kommerz wegen eingeführt, genauso wie Halloween und Ostern. Eigentlich darf es einen nicht wundern, denn in Japan gehören nicht einmal 1% der Bevölkerung dem Christentum an. Es gibt zwar viele einflussreiche Schulen und Universitäten, die von Christen geführt werden, doch hat der Glauben an sich einen überschaubaren Kreis an Mitgliedern.

 Weihnachten "feiert" man hier also nicht als Familienfest, sondern als Fest der Verliebten. Am 24. Dezember bekommt man überhaupt nur mit Reservierung einen Platz in den angesagtesten und schönsten Restaurants der Stadt. Die schönsten Zimmer im Tokyo Disneyland Hotel sind auch meist schon ein halbes Jahr vorher ausgebucht.  Es dreht sich also alles nur um Paare.

In Japan ist das was bei uns Weihnachten ist, Neujahr.Hier kommt die ganze Familie zusammen,  es wird ein traditionelles festmahl aufgetischt und man hat Zeit mit den Geschehenissen des letzten Jahres aufzuholen.

Wir waren am  24. Dezember in einem Yaki Niku (gebratenes Fleisch) Restaurant, das ist ein traditionelles japanisches Restaurant, in dem man Fleisch und Meeresfrüchte am Tisch selbst über einem Grill zubereitet.

Der Besuch hat sich defninitiv gelohnt, aber Fleisch werde ich wohl so schnell nicht mehr sehen können. 

 Yakinikunormalerweise gibt es einen Grill für 4 PersonenDie Jungs waren ein wenig zu übereifrig (oder zu hungrig) Gruppenfoto nach dem

 

 

Deutscher Hund?

Montag, 07.12.2009

allo ihr Lieben,

ich hoffe ihr hattet alle einen schönen Nikolaussonntag! Mir hat leider niemand was in den Schuh gesteckt, aber mal sehen, vielleicht nächstes Jahr. Was soll ich sagen, langsam hält auch hier in Japan der Winter Einzug, der Wind wird eisiger und die Bäume veliehren endlich ihr herbstlich gefärbtes Laub. Dumm nur, dass man im Land der aufgehenden Sonne nicht viel von Fensterisolation zu halten scheint, so kann ich selbst Nachts noch den Wind über mein Gesicht wehen, spühren. 

Als ich gestern an dem Cafe am Bahnhof vorbeigelaufen bin, habe ich ein lustige Entdeckung gemacht. Wer auch immer sich dafür verantwortlich zeichnet, man kann ihm Kreativität definitiv nicht abstreiten.

Red Hot German Dog???

Im Vorbeigehen stach mir zu erst die untere Zeile in Auge, ich las es aus dem Augenwinkel, musste dann aber anhalten um mich zu vergewissern, dass das was ich da gerade gelesen hatte auch der Realität entsprach. Da hatte doch nicht echt jemand "Red Hot German Dog" unter eine Brötchenwerbung geschrieben? Mir wurde immer erzählt Japner essen keine Hunde.

Nach genauerem Hingucken entpuppte dich der die Werbung allerdings wieder als ein perfektes Beispiel von Überkreativität. Weder auf westliche noch auf die japanische Leseart macht der Spruch irgendeinen Sinn. Aber welcher Kunde nimmt sich die Zeit und ließt den Werbesprüche im Kreis?

Naja, wenigsten weis ich jetzt, dass das Cafe um die Ecke keine Hunde als Frühstücksnacks serviert.

Kurioses aus Japan

Dienstag, 01.12.2009

kcal, sie sind überall!

ja die (bösen) kcal sind wirklich überall, in jedem Supermarkt, in jeder Bäckerei, sogar in vielen fast food Restaurants kommt man oft nicht drum rum mit diesen Zahlen konfrontiert zu werden. Da lässt man dann schon mal das heiß ersehnte Brötchen liegen, weil einem direkt neben dem Preis die 336kcal entgegenlächeln. Wie soll den da Essen noch Spaß machen?Inzwischen ertappe ich mich immer öfter dabei Nahrungsmittel nach dem kcal-Kriterium auszusuchen und nicht nach meinen persönlichen Präferenzen

Salat aus dem Supermarkt  

Bohnenpaste im Pfandkuchen?

Heute hatte ich eine weitere Begegnung der 3ten Art, diesmal in Form eines Pfandkuchens. Meine Mitbewohnerinnen und ich machten nach der Uni noch einen Zwischenstop in Kinchichô  und blieben in der Bäckerei mit Cafe hängen. Nunja, nachdem ich es erfolgreich geschafft hatte mein Gewissen zu beerdigen, indem ich alle kcal Angaben pfleglich ignorierte, stach mir doch tatsächlich ein Pfandkuchen ins Auge. Hätte nie gedacht, dass ich die Kalorienbomben einmal vermissen würde, aber so schnell kann man sich irren. Also entschied ich mich für den Pfandkuchen und einen cafe latte. Die böse Überraschung kam erst, als ich mit voller Vorfreude in den Pfandkuchen biss. Das war definitiv keine Mameladenfüllung was ich da schmeckte, sondern etwas körniges mit dem Geschmack von leicht süßlichen Bohnenmuß. Und es stellte sich herraus, es war Bohnenmuß. Gott, die Japaner lieben das Zeug. Sie benutzen es als Füllung für fast alles, ob Reiskuchen oder Eis, ganz egal. Aber ganz ehrlich, in einem Pfandkuchen hat es nichts zu suchen. Aber so geht es einem oft hier in Japan, vermeintlich westlichen Essen ist so gut wie immer japanifiziert.

Allgemein erfreuen sich diese Zwitterprodukte in Japan von großer Beliebtheit.So gibt es in jedem Supermarkt Curry oder Yakisôbanudelbrot (gebratene, herzhaft gewürzte Buchweizennudeln). Und die Kreativität der Japaner kennt anscheinenend keine Grenzen wenn es darum geht süßes Milchbrötchen mit herzhaften Speisen zu füllen kann. So lief mir doch letztens sogar ein Spagetti Napoli Brötchen über den Weg.

Pfandkuchen mit Bohnenpaste 

Sollte man in der Öffentlichkeit in einen Apfel beißen?

Kann man schon, man sollte aber damit leben können, dass man noch auffälliger niedergestarrt wird, als es sonst der Fall ist. In Japan ist es nicht üblich einfach so in einen Apfel zu beißen und schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Ich bin inzwischen dazu übergegangen meinen Apfel für die Mittagspause geschnitten mitzubringen, weil ich diese ah´s und oh´s nicht mehr hören kann. Schlürfen und schmatzen kein Problem, sogar erwünscht, aber beim Anblick eines Menschen der in einen ganzen Apfel beiß, findet man einen Stein des Antoßes.Sehr seltsam.